Bergedorfer Bürger bieten Exxon die Stirn

Erfolgreiche Auftakt-Demonstration gegen Erdgasförderung durch Fracking in Hamburg und anderswo!

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Zu der von unserer Bürgerinitiative organisierten Demonstration versammelten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor dem Bergedorfer Einkaufszentrum CCB. Mit großen Transparenten und bunten Pappschildern startete der Aufzug. Auf seiner Route zum Lichtwarkhaus schlossen sich immer mehr Menschen an, sodass zur Abschlusskundgebung knapp 200 Teilnehmer gezählt wurden. Kreative Aktivisten boten „Frack-Cocktails“ wie „Fracks on the Beach“ und „Caipi-Flowback“ an. Das Hamburger Wahrzeichen Hans Hummel war eigens wieder auferstanden, um vor der drohenden Vergiftung des Wassers durch Fracking zu warnen, und verteilte „Einen letzten Schluck trinkbares Wasser aus den Vierlanden“ in winzigen Portionen.

Gut ein Vierteljahr nach Bekanntwerden der Erlaubniserteilung für ExxonMobils Gasbohrpläne fand gestern in Bergedorf eine Informationsveranstaltung zum Fracking statt. In einer Sondersitzung des Regionalausschusses im Bergedorfer Lichtwarkhaus mussten sich Vertreter der ExxonMobil Productions Deutschland GmbH, ein Vertreter des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie sowie der Hamburger Wirtschafts- und der UmweltSAM_3369-1behörde (BWVI und BSU) den kritischen Fragen der anwesenden Lokalpolitiker und Bürger stellen. Und die hatten es in sich, sodass bis auf Frau Dr. Taugs als BSU-Vertreterin sämtliche geladenen Experten den rund 250 Anwesenden nicht nur einmal ausweichend antworteten oder sogar Antworten schuldig blieben.

Mit unserer Demonstration durch Bergedorf und unbequemen Fragen auf der Sondersitzung machten wir dem Öl- und Gasmulti ExxonMobil und der Hamburger Wirtschaftsbehörde klar, dass sie nicht daran zu denken brauchen, jemals in Hamburg das gefährliche Fracking einzusetzen. Auch Ortspolitiker zeigten sich gegenüber den Gasbohrplänen auf Hamburger Staatsgebiet durch die Bank skeptisch bis ablehnend.

Die Fragen betrafen insbesondere die Sicherheit der Trinkwasserversorgung, die mangelnde Information aber auch das Genehmigungsverfahren und die Rolle der Hamburger Behörden dabei. Rüdiger Hintze, der Vertreter der BWVI, konnte den Verdacht des industriefreundlichen Verhaltens seiner Behörde nicht zerstreuen. Er hatte seine Not mit peinlichen Fragen danach, warum die schweren Bedenken der Umweltbehörde so gar nicht SAM_3417berücksichtigt worden waren. Dass die vorgebrachten Versagensgründe aus Umwelt- und Trinkwasserschutzgründen jetzt noch nicht relevant gewesen seien und zu einem späteren Zeitpunkt ins Spiel gebracht werden könnten, mochte ihm niemand so recht glauben. Die Exxon-Vertreter Klaus Torp und Olaf Martins waren krampfhaft bemüht, ihre Karten nicht auf den Tisch zu legen, und betonten stets, dass zum jetzigen Zeit- punkt noch kein Fracking geplant sei.
Keine der gegebenen Antworten vermochte die vorgebrachten Zweifel zu zerstreuen. Lokalpolitiker und Bürger überzeugten mit gut informierten Fragen – und auch ganz lebenspraktisch Ansagen, die die Anzugträger auf dem Podium in die Wirklichkeit zurückholen sollten: „Ich möchte keine verseuchten Porreestangen aus meinem Garten essen!“ stellte eine Teilnehmerin aus den Marschlanden klar.

Uns ist es gelungen, die während der Demonstration aus vielen Kehlen gerufene Botschaft „Protest und Widerstand – kein Fracking in unserem Land“ den anwesenden Politikern und Gas-Managern deutlich zu vermitteln.

 

Die Ansage war, ist und bleibt klar:

Stopp Fracking – in Hamburg und anderswo!

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