Aufruf zur Demonstration „Kein Fracking in Hamburg und anderswo!“

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Aufruf zur Demonstration „Kein Fracking in Hamburg und anderswo!“

Am 12. April um 16:30 Uhr, CCB-Vorplatz, gegenüber dem Bahnhof Bergedorf

Am Freitag, 12. April 2013 lädt der  Regionalausschuss Vier- und Marschlande zu einer Öffentlichen Sitzung zum Thema Fracking in Hamburg ein.

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Ort:  Haus der Jugend (Lichtwarkhaus), Holzhude 1, 21029 Hamburg-Bergedorf

Zeit: 12.04.2013, 17:30 Uhr

Die Bürgerinitiative FrackingFreies Hamburg ruft zum Protest gegen Fracking in Hamburg und anderswo auf.

Wir treffen uns um 16:30 Uhr auf dem CCB-Vorplatz, gegenüber dem Bergedorfer Bahnhof und werden dann eine Demonstration durch die Alte Holstenstraße und Vierlandenstraße zum Lichtwarkhaus durchführen und dort um 17:00 Uhr eine Schlusskundgebung abhalten. Ab 17:30 werden wir an der Sondersitzung teilnehmen und im Rahmen der Bürgerfragestunde unseren Widerstand deutlich zum Ausdruck bringen.

Eine rege Beteiligung ist für den Widerstand gegen das gefährliche Fracking hilfreich! Kommen auch Sie und bringen Sie Freunde und Bekannte mit!

Veranstalter ist die Bürgerinitiative FrackingFreies Hamburg

PDF: Aufruf zur Demo am 12.04.2013

Hamburger Abendblatt 28.03.2013, S. 8

Mehrheit gegen Gas-Suche mit Gift SPD, Grüne und Linke wollen Fracking in
Hamburg verhindern, aber Umweltausschuss soll über Fördermethode beraten

Von Jens Meyer-Wellmann
*Hamburg* Die Bürgerschaft hat sich mehrheitlich gegen die Erlaubnis des
sogenannten Frackings auf Hamburger Stadtgebiet ausgesprochen. Wie
berichtet plant der Energiekonzern ExxonMobil die Förderung von Öl und Gas
in den Vierlanden mithilfe der hoch umstrittenen Technik. Bei dem Verfahren
werden giftige Chemikalien in den Boden gepresst, um Gesteinsrisse zu
erzeugen und so an tiefe Öl- und Gas-Vorkommen zu gelangen. Derzeit prüft
ExxonMobil, ob Bohrungen in den Vierlanden wirtschaftlich sinnvoll sein
könnten. Die Vorprüfung mittels alter Gesteinsproben und unterschiedlicher
Studien – die sogenannte „Aufsuchung“ – ist vom Senat genehmigt worden. In
der Hamburger Politik wird das Vorhaben mehrheitlich kritisch gesehen. „Wir
haben erhebliche Bedenken gegen das Fracking. Denn niemand kann zurzeit
ausschließen, dass Fracking keine Gefahr für Mensch und Tier mit sich
bringt“, sagte SPD-Umweltpolitikerin Monika Schaal am Mittwochabend in der
Bürgerschaft. „Mit Rücksicht auf unsere Wasserversorgung, aus
naturschutzfachlicher Sicht und letztlich auch mit Blick auf eine intakte
Siedlungsstruktur in Hamburgs Süden lehnen wir Fracking ab.“
Grünen-Fraktionschef Jens Kerstan sagte: „Im Wahlkampf 2008 zog der
Spitzenkandidat der vom Satireblatt ‚Titanic‘ gegründeten Partei ‚Die
Partei‘, Heinz Strunk, mit seinem Regierungsprogramm durch Hamburg, in dem
stand: ‚Wir sehen die Zukunft Hamburgs nicht im Bergbau.‘ Wir haben Grund
zu der Annahme, dass Wirtschaftssenator Horch das anders sieht, denn seine
Behörde hat die Erlaubnis zur Aufsuchung von Erdgasfeldern erteilt, sodass
in Hamburg in die Förderung von Erdgas mit der umweltpolitischen
Hochrisikotechnologie Fracking erfolgen könnte.“ Seit Wochen beschäftige
die Diskussion um Fracking die Menschen in Bergedorf und Harburg. „Aber der
Senat beweist wieder einmal, dass ihn Umweltrisiken und die Sorgen der
Menschen nicht interessieren. Wer das Stichwort ‚Fracking‘ auf der Website
der BSU eingibt, erhält keinen einzigen Treffer. Die Politik des Senats ist
schlicht unterirdisch.“ Zudem rügte Kerstan, dass ExxonMobil alle konkreten
Vorhaben der kommenden Jahre geheim halte – mit Verweis auf
Geschäftsgeheimnisse. Kerstan kritisierte, dass die Wirtschaftsbehörde die
Aufsuchung überhaupt genehmigt habe – gegen den Rat der Umweltbehörde. „Man
sieht wieder einmal, dass in diesem Senat Umweltbelange am Ende keine Rolle
spielen“, sagte Kerstan.
FDP und CDU lehnen die Fördermethode dagegen nicht grundsätzlich ab „Wir
sind nicht Neinsager aus Prinzip, wir wollen erst einmal mehr
Informationen“, sagte die CDU-Umweltpolitikerin Birgit Stöver. „Die
Sicherheit hat dabei absolute Priorität. Wenn sich die Gewinnung als
umweltverträglich erweist, kann auch die heimische Erdgasförderung aus
unkonventionellen Lagerstätten einen Beitrag für eine gesicherte
Energieversorgung leisten und die Kosten dafür senken.“ Stöver kritisierte
ebenfalls, der Senat informiere nicht ausreichend über das Thema.
FDP-Umweltpolitiker Kurt Duwe betonte, dass es „keinen Anlass zur Panik“
gebe, zumal es bisher keine Genehmigung zum Bohren gebe. Fracking werde
seit Jahrzehnten in Deutschland angewendet. Allerdings bisher ohne
Umweltverträglichkeitsprüfung. Das müsse sich ändern. Auch müsse geprüft
werden, ob Flüssigkeiten zum Einsatz kommen könnten, die
umweltverträglicher seien. „Die praktische Anwendung des Frackings muss
eine ganze Reihe von Umweltbedenken ausräumen“, sagte Duwe. Da aber
Bohrungen auf Hamburger Gebiet gar nicht realisierbar seien, rate er zur
Gelassenheit – und zu umfassender Information.
Linken-Fraktionschefin Dora Heyenn sagte: „Die Angst geht um in Hamburg.“
Und diese Angst sei auch berechtigt. Denn Studien des Bundesumweltamtes
hätten klar gezeigt, wie gefährlich und riskant die Technologie sei. Es
bestehe etwa die Gefahr, dass Radioaktivität ins Grundwasser gelange.
Umweltsenatorin Jutta Blankau (SPD) sieht schon jetzt keine Chancen für
eine Anwendung des Frackings auf Hamburger Gebiet. „Wirtschaftsbehörde und
Umweltbehörde sind sich völlig einig, dass mit dem heutigen Wissen und
angesichts der noch nicht abgeschlossenen Klärung möglicherweise
bestehender Risiken derzeit ein Antrag, auf Hamburger Gebiet Erdgas mittels
Fracking zu fördern, keine Aussicht auf Erfolg haben würde“, sagte Blankau
dem Abendblatt. In der Bürgerschaft warnte die Senatorin davor, die Bürger
zu verunsichern. Es gebe bisher keinerlei Genehmigung für Bohrungen.
Die unterschiedlichen Anträge der Fraktionen zum Fracking wurden am späten
Abend in den Umweltausschuss überwiesen. Dieser soll das Thema nun beraten
und der Bürgerschaft über seine Ergebnisse Bericht erstatten.
Niemand kann derzeit Gefahren für Mensch und Tier ausschließen. *Monika
Schaal, SPD-Umweltpolitikerin *
*Autor: *Jens Meyer-Wellmann

Anträge in der Hamburger Bürgerschaft

Das Thema Fracking ist in der Hamburger Bürgerschaft angekommen.
Am 27.03.2013 auf der Tagesordnung:

Drucksache 20/6927 Tagesordnungspunkt 59
ist ein Antrag der GRÜNEN Fraktion, welcher den Senat auffordert

  • keine Genehmigungen für Fracking mit „umwelttoxischen“ Chemikalien in unkonventionellen Lagerstätten auszusprechen, bis Wissenslücken gefüllt sind
  • eine Abschätzung der Risiken zu erstellen
  • bei den Nachbarbundesländern ein Moratorium zu unterstützen
  • auf Bundesebene sich für ein Moratorium einzusetzen
  • die Öffentlichkeit umgehend und vollständig zu informieren.

Drucksache 20/7223 Tagesordnungspunkt 71
von „DIE LINKE“ schlägt in eine vergleichbare Richtung.
Auch hier die Forderungen an den Senat

  • Vorhaben der unkonventionellen Gasgewinnung zu untersagen
  • Erkundungsstop und Moratorium wie in NRW zu erlassen
  • erwirken einer Bundesratsinitiative für ein Verbot der Technologie
  • Entwicklung eines Konzepts für die Berücksichtigung der Bezirke und der Öffentlichkeit

Als Bürgerinitiative können wir die Anträge unterstützen, auch wenn wir für ein absolut „frackingfreies Hamburg“ eintreten.
Der Weg ist schon mal in die richtige Richtung.

Termine in der Kalenderwoche 11

Hallo miteinander,

hier die nächsten Termine und Treffpunkte:

Mi 13.3.13, 19.30 Uhr: AG Recht & AG Orga/Aktionen
LOLA, Lohbrügger Landstr. 8, 21031 Hamburg (Karte)

AG Technik wollte sich separat treffen (ginge aber auch in der LOLA. Da
Ferien sind, sind die Räme nicht so belegt. Könnt ihr spontan entscheiden)

Mi 20.3.13, 19.30 Uhr: großes BI-Plenum
Krauler Kroog, Kraueler Hauptdeich 65, 21037 Hamburg-Kirchwerder (Karte)

Gründung der Bürgerinitiative in der BZ

02.03.2013

„Bürgerinitiative gegen den Einsatz von Fracking“* ist der Titel des
Berichts in der Bergedorfer Zeitung vom 02.03.2013 in welchem die Zeitung
über die Gründung der unserer Bürgerinitiative berichtet. “
35 Bürger aus den Vier- und Marschlanden, Bergedorf, Lohbrügge und Barmbek haben jetzt im
„Krauler Kroog“ die erste Bürgerinitiative gegen Fracking in der Hansestadt
gegründet.“ wird in dem Bericht vermeldet.
Unsere Kritik an dem sorglosen Umgang der Hamburger Verwaltung mit der nur
scheinbar unverfänglichen Aufsuchungsgenehmigung und unsere Verurteilung
der Verschleierungspolitik der Erdöl- und -gasindustrie wird zutreffend
wiedergegeben.
Als Auslöser für die Gründung der Bürgerinitiative nennt der Artikel die
Erteilung der „Aufsuchungserlaubnis Vierlande“, die es EXXON nun ermöglicht
in Hamburg nach Gas in unkonventionellen Lagerstätten zu suchen. Durch
diese Förderungstechnik befürchten die Fracking-Gegner werden Chemikalien
ins Grundwasser gelangen und die Kulturlandschaft wird zerstört, so der
bz-Artikel.

http://www.bergedorfer-zeitung.de/printarchiv/vier-und-marschlande/article182953/Buergerinitiative_gegen_den_Einsatz_von_Fracking.html?print=yes

Gründung der Bürgerinitiative

Bürgerinitiative Frackingfreies Hamburg (BI FFH)

Gegen Fracking in Vierlanden für sauberes Trinkwasser

Hamburger gehen gegen Fracking in Stellung

Bürgerinitative Frackingfreies Hamburg gegründet

Krauel, 28.02.2013 – Sie kamen aus den Vier- und Marschlanden, aus Bergedorf, Lohbrügge und Barmbek: 35 besorgte Bürger haben gestern Abend im „Krauler Kroog“ im Hamburger Süden die erste Bürgerinitiative gegen Fracking auf dem Staatsgebiet der Hansestadt gegründet.
„Bürgerinitiative Frackingfreies Hamburg“ nennt sich die Initiative, kurz: „BI FFH“, in bewusster Analogie zum Flora-und-Fauna-Habitat, wofür „FFH“ auch stehen kann.
Denn es geht um nicht mehr und nicht weniger als den Erhalt einer gesunden Umwelt mit hoher Lebensqualität.
„Wir wollen, dass auch unsere Enkel hier noch gesund steinalt werden können! Die Vergiftung unserer Landschaft lassen wir nicht zu!“ macht die BI deutlich.

Während der dreistündigen Sitzung wurde eine gemeinsame Erklärung beschlossen:
Die BI FFH wendet sich entschieden gegen den Einsatz der Hochrisikotechnologie Fracking zur Erkundung und Gewinnung von Erdöl, Erdgas und Erdwärme (Geothermie) in und um Hamburg.
Die BI kritisiert aufs Schärfste den sorglosen Umgang der Hamburger Verwaltung mit den nur scheinbar unverfänglichen Genehmigungen für die Erdöl- und -gasindustrie und sie verurteilt die Marketingkampagne der Industrie, die bewusst das Gefährdungspotential der Frackingtechnologie verschleiert und schönredet.
Darüber hinaus hat schließt sich die BI FFH einstimmig der Lünner Resolution an, mit der zahlreiche BIs aus ganz Deutschland für ein sofortiges und bedingungsloses Verbot von Fracking eintreten.

Auslöser für die Gründung der BI war die Genehmigung der Hamburger Wirtschaftsbehörde Ende letzten Jahres für den „Aufsuchungsantrag Vierlanden“.
Damit wird dem Ölmulti ExxonMobil die Möglichkeit eingeräumt, im ganzen Hamburger Süden von Altengamme bis Harburg nach Gas in sog. unkonventionellen Lagerstätten zu suchen.
„Es kann nach dem derzeitigen Stand der Dinge nicht sicher ausgeschlossen werden, dass ExxonMobil früher oder später hier auch frackt“, ist die BI FFH überzeugt und will dies mit aller Macht verhindern.

Beim Fracking wird eine Mischung aus Millionen Litern Trinkwasser, Quarzsand und einem giftigen Chemie-Cocktail mit harten Stößen in Gesteinsschichten gehämmert, um sie aufzubrechen und die begehrten Bodenschätze Gas, Öl oder Erdwärme besser auszubeuten.
Dabei treten u.a. auch Formationswässer zu Tage, die mit Schwermetallen und radioaktiven Stoffen belastet sind. Für die Entsorgung dieser trinkwassergefährdenden Abfälle gibt es bis heute keine zufriedenstellende Lösung; ihre Verpressung in alte Bohrlöcher erhöht das Risiko von Grundwasserverschmutzungen, Erdbeben und Bodenabsenkungen um ein Vielfaches.
Diesem Problem werden sich Geologen, Chemiker und Abfallwissenschaftler in den Reihen der BI widmen.

Große Bedenken hat die BI auch hinsichtlich der Bohrlochsicherheit, deren Dichtigkeit gegen unerwünschten Austritt von giftigem Methan in Grundwasserleiter und Atmosphäre.
Im Aufsuchungsgebiet Vierlanden liegen Trinkwasserschutzgebiete, die durch Fracking gefährdet werden könnten. Auch die Integrität des Erdgasspeichers Reitbrook, in dem Hamburg seinen Erdgasvorrat lagert, könnte gefährdet sein.
Hunderte von teils sehr alten Tiefbohrungen machen das Gebiet löchrig wie einen Schweizer Käse. Bei so vielen Wegbarkeiten ist es schwer vorstellbar, wie man hier Unfälle vermeiden wollte, wenn tatsächlich gefrackt würde, weiß die BI FFH.
Sie wird den Schutz des Trinkwassers als Schwerpunkt bearbeiten und ihre Aufklärungsarbeit wird besonders darauf abstellen.
„Von hier bekommen die meisten Hamburger ihr Trinkwasser. Also geht Fracking alle Hamburger an!“ machte auch Petra Niemeyer aus Neuengamme klar.

Eine weitere große Sorge, die vor allem die Einwohner der Vier- und Marschlande unter den Teilnehmern vorbrachten, ist die Zerstörung der Kulturlandschaft.
Nicht nur flächenverschlingende Bohrplätze mit großräumiger Versiegelung, sondern auch der damit verbundene LKW-Verkehr von bis zu 6000 LKWs innerhalb weniger Monate und somit die Deichsicherheit sind Probleme, die nicht verschwiegen werden dürfen.

Die Vier- und Marschlande sind der Garten Hamburgs.
Der Blumen- und Gemüseanbau muss erhalten bleiben, fordert die BI.
Kein Fracking in den Vier- und Marschlanden und in Hamburg!
„Dagegen werden wir aktiv die Öffentlichkeit mobilisieren – mit Aufklärung und Aktionen wollen wir den Widerstand organisieren.“, ergänzt der Vorsitzende des DBG Bergedorf, Ernst Heilmann.
Die BI fordert die Hamburger Politik auf, dem Beipsiel des Schleswig-Holsteiner Landtag zu folgen und einFrackingverbot für Hamburg zu entschließen.

In den kommenden Wochen wird sich die BI FFH systematisch in die umfangreiche Materie einarbeiten, um die Öffentlichkeit über die drohende Gefahr aufklären zu können.
Aber auch die Auseinandersetzung mit Politik, Verwaltung und Industrie soll vorangetrieben werden.
Die erste große Gelegenheit dazu wird die Sondersitzung des Regionalausschuss in sechs Wochen im Bergedorfer Lichtwarkhaus bieten. Dann sollen Vertreter von ExxonMobil sowie der Wirtschafts- und der Umweltbehörde Hamburgs und des Landesbergamts in Hannover Politikern und Bürgern Rede und Antwort stehen.

Die BI FFH arbeitet partei- und verbandsübergreifend.
Ansprechpartner, Website und Spendenkonto werden in Kürze bekannt gegeben, Kontakt kann zunächst beim kommenden Treffen der BI am Mittwoch, 06.03.2013, um 19.30 Uhr im Gasthof „Zum Elbdeich“ (Neuengammer Hausdeich 2) geknüpft werden.

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