BI-FFH informierte über Fracking-Gefahren in Bergedorf und anderswo

Voller Saal im Lichtwarkhaus

Rund 120 Interessierte aus Hamburg, Bergedorf, den Vier- und Marschlanden und dem benachbarten Herzogtum Lauenburg ließen sich informieren

„Kommt Fracking bald nach Hamburg?“ Unter diesem Motto hatten wir von der BI FrackingFreies Hamburg (BI FFH) am 20. Januar 2015 ins Lichtwarkhaus in Bergedorf eingeladen. Ca. 120 Besucher kamen, um sich zu informieren.

Fakt ist: Für die Vier- und Marschlande hat ExxonMobil eine Aufsuchungserlaubnis, um hier nach Öl und/oder Gas zu suchen. Und GdF Suez fördert weiterhin aus den ehemaligen Preussag-Bohrungen Erdöl und will diese Förderung noch ausweiten. Die Bundesregierung will die Gesetzgebung zu Fracking modifizieren und damit eine Hintertür aufhalten, um Fracking trotz viel Widerstand durchzusetzen. Nur um doch noch mehr Erdöl und Erdgas bei uns fördern zu können.

Der Geologe und Bodenkundler Dietmar Goetz (BI FFH) erklärte an Hand von Fotos und Zeichnungen, wie Fracking funktioniert und welche Vorgänge dabei in der Erde passieren. Die geologische Situation in den Vier- und Marschlanden, insbesondere in GdF Suez‘ Ölfeld auf und an dem Reitbrooker Salzstock, standen dabei im Mittelpunkt.

Werner Diedrichs (BI FFH) stellte die Einflüsse des Fracking[1], aber auch des Öl- und Gasbohrens ohne Fracking auf die Umwelt vor. Eine jede Bohrung fordert einen großen Aufwand und Mengen an Material, Wasser, Chemikalien und Land. Dadurch entstehen Dreck, Gestank und Lärm, also Belastungen für die Umwelt.

Schadstoffe in der Luft, die durch Abfackeln des Gases entstehen, können lebensgefährliche Krankheiten auslösen, berichtete[2] die Journalistin Carin Schomann (BI FFH). In einigen Gemeinden im dem Landkreis Rotenburg/Wümme, wo schon seit Längerem gefrackt wird, sind erschreckend viele Krebserkrankungen bekannt geworden. In Amerika, wo schon intensiv gefrackt wird, steigt die Zahl an Geburtsfehlern. Wegen dieser Gefahren hat der Staat New York vor wenigen Tagen ein gesetzliches Fracking-Verbot angekündigt.

Der Experte für Klima-/Umweltschutz, Energiepolitik und Weiterentwicklung demokratischer Prozesse, Andy Gheorghiu (BI Lebenswertes Korbach) schließlich gab einen Überblick über die globale Entwicklung[3]. Weltweit hat ein Run auf Fracking-Felder begonnen. Die Freihandelsabkommen TTIP und CETA könnten in Europa die Umweltstandards schmälern und somit das Fracking für die Unternehmen lukrativer machen. Das Fracking-Gesetzespaket, das die Bundesregierung zurzeit vorbereitet, soll Fracking unter bestimmten Voraussetzungen fast überall erlauben.

Das alles sind Fakten, die sich zeigen, wenn man sich mit der Materie auseinandersetzt. Bürger über die Fakten aufklären und informieren, das sieht die BI FFH als ihre vordringlichste Aufgabe an. „Der Bürger muß kritischer werden und hinterfragen können. Gerade bei jungen Menschen fällt mir immer wieder auf: Sie wissen nicht mal, was Fracking ist. Wir können nicht darauf vertrauen, was uns Politiker versprechen. Aufklären, mit den Menschen sprechen, das ist unsere Aufgabe. Ist das Trinkwasser vergiftet, wird das Leben verlöschen. Wasser ist Leben!“, erklärt Bärbel Rieck den Zweck der Bürgerinitiative und der Informationsveranstaltung.

 

Enthaltende Dokumente:
[2] http://bi-ffh.de/wp-content/uploads/2015/03/20150120_Gesundheitsfolgen_Fracking_BIFFH.pdf
[3] http://bi-ffh.de/wp-content/uploads/2015/03/AG_Praesentation_Fracking_2015_01_18.pdf

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