Einladung zum „anti-Fracker-Abendbrot“

Anlässlich des diesjährigen Global Frackdown Day lädt die
BI FrackingFreies Hamburg ein

zum gemeinsamen anti-Fracker-Abendbrot

am 19. Oktober 2013, 18 Uhr (Tischdecken ab 17 Uhr)

im Gemeindezentrum Fünfhausen
Lauweg 16, 21037 Hamburg-Kirchwerder

Jede/r ist herzlich eingeladen. Das Abendbrot ist ein Potluck Dinner, das heißt: Alle bringen etwas zu essen mit. Für Getränke sorgt die BI.

Warum?
Die Metropolregion Hamburg reicht von der Wümme bis weit nach Schleswig-Holstein. In den vergangenen 12 Monaten sind große Teile der Metropolregion als Drill-Lizenzen an irgendwelche, teils obskuren Firmen vergeben worden: Oldendorf, Lüneburg, Schwarzenbek, Bramstedt, Vierlande… und demnächst vielleicht auch noch Elmshorn. Im Weißen Moor wird grade ein neues Loch gebohrt, beim Hatzter Moor soll es auch bald losgehen… und überall ist das Wasser in Gefahr.
Beim Abendbrot können wir uns austauschen und voneinander lernen und das Netz dichter knüpfen, um gemeinsam noch stärker zu werden.

Kommt alle, bringt Eure Freunde mit.
Damit wir planen können bitten wir Euch, uns nach Möglichkeit, bis zum 15. Eure Teilnehmerzahl aufzugeben an:
abendbrot@bi-ffh.de

Pressemitteilung zur Demonstration am bundesweiten „Anti Fracking-Tag“

Pressemitteilung zur, im Rahmen des bundesweiten „Anti Fracking-Tages“, durchgeführten Demonstration in der Hamburger Innenstadt.

Am 31.08.2013, dem bundesweiten „Anti-Fracking-Tag“ veranstaltete die „Bürgerinitiative FrackingFreies Hamburg“ in Kooperation der Initiativen aus Bergedorf und Harburg mit Unterstützung der Initiativen aus dem deutschen “Gasland“ zwischen Rotenburg und Verden, unter dem Motto „Keine Stimme für’s Fracking – Für sauberes Wasser in Hamburg und anderswo“, ihre Demonstration in der Hamburger Innenstadt.

Dazu fanden sich rund 300 Teilnehmer aus der ganzen Metropolregion von Hohenhorn bis Rotenburg/Völkersen vor dem Hauptbahnhof ein.

Nachdem der Möllner Liedermacher Klaus Irmscher mit seinem eigens für diesen Tag geschriebenen Song einen Einblick in das Geschäftsgebahren von „Klexon Oil“ gegeben hatte, ging es mit 3 Treckergespannen Richtung Rathaus.

Auf dem Weg dorthin machten die Umweltschützer, mit dem vom BI-Mitglied Andreas Senf geschriebenen und immer wieder über Lautsprecher eingespielten „Anti-Fracking-Song“ und Sprüchen wie „Wir sind die Wähler, Fracking ist ein Fehler!“, „Politiker nehmt Euch in Acht, das Volk, das hat die Macht!“ und „Hopp, hopp, hopp, – Fracking stopp!“ oder „Fracking wird verboten, sonst gibt’s was auf die Pfoten!“ auf Ihre Ziele aufmerksam.

Dabei erhielten sie regen Zuspruch von vielen Passanten und Touristen, die eigentlich den Sonnabend zum Einkaufen nutzen wollten, sich aber von den Argumenten und Sprüchen der Umweltschützer angesprochen fühlten und diese im weiteren Verlauf zunehmend unterstützten. Mehrere tausend Flyer der „Bürgerinitiative FrackingFreies Hamburg“ wurden an das interessierte und immer wieder nachfragende Publikum verteilt.

Im Rahmen der Zwischenkundgebung am Gerhard-Hauptmann-Platz hielt Ernst Heilmann, als Mitglied der Bürgerinitiative FrackingFreies Hamburg, eine eindrucksvolle Rede. Darin machte er deutlich, dass die vom Hamburger Senat klammheimlich und unter Missachtung bestehender bürgerlicher Rechte, erteilte „Aufsuchungserlaubnis Vierlande“, die allerdings nur im geringeren Umfang die Vierlande, sondern in wesentlich größerem Umfang die Bereiche Harburg, Wilhelmsburg und Veddel sowie weitere große Flächen südlich der Grenzen Hamburgs betrifft.
Im weiteren Verlauf seiner Rede verdeutlichte Ernst Heilmann die Forderung der Bürgerinitiative zum bedingungslosen Verbot des Frackings zur Aufsuchung und Förderung von Kohlenwasserstoffen – Gas und Öl. Dabei wies er auch auf die Forderungen der „Korbacher Resolution“ hin, auf die sich im Mai bundesweit die Anti-Fracking-Initiativen verständigt haben. Diese fordert ein Importverbot von gefracktem Gas und Öl, Verbot der Verklappung giftiger Abfälle aus der Gas- und Ölförderung, die Novellierung des antiquierten Bergrechts sowie die konsequente Umsetzung des Beschlusses der Energiewende .
Auf dieser Basis erklärte Heilmann abschließend die Notwendigkeit für Hamburg, die Energienetze in die öffentliche Hand zurückzuholen und forderte dieses nachdrücklich ein

Leider sorgte ein länger anhaltender Platzregen für ein vorzeitiges Ende der Veranstaltung.
Dennoch, ob Hamburger oder Touristen, viele konnten gestern die Erkenntnis mitnehmen, dass Fracking die Lebensgrundlage der Menschen bedroht und im Falle der Freigabe diese zerstört.
Deshalb gibt es nur eine Konsequenz: „Fracking gehört verboten!“

Die Bürgerinitiative FrackingFreies Hamburg zieht aus dieser Veranstaltung ein durchweg positives Fazit. Sie sieht sich in ihrer Arbeit bestärkt und kündigt weitere Aktionen an. „Von dem Geplänkel der Politiker lassen wir uns nicht beeindrucken. Wir verlangen, dass die Bedürfnisse der Bevölkerung mehr beachtet werden und nicht an deren Rechten vorbei, bzw. darum herumgeplant wird.
Von den während vergangener Wahlkämpfe gemachten Versprechungen wurden kaum welche realisiert. Daran wird sich auch bei der diesjährigen Bundestagswahl nichts ändern. Was sagte noch der Adenauer. „Was schert mich mein Geschwätz von gestern!“
Darüber hinaus bestärken Äußerungen diverser Politiker, die Bürgerinnen und Bürger würden mit ihren Initiativen, die Arbeit der Politik konterkarieren und man solle diese Rechte mehr beschneiden, uns in der Auffassung, den Politikern noch intensiver auf die Finger bzw. auf den Mund zu schauen und darauf zu achten, dass das deutsche Recht und hier vor allem das Grundrecht und das Menschenrecht entsprechende Beachtung findet.

Bürgerinitiative FrackingFreies Hamburg
Werner Diedrichs
(Pressesprecher)

Pressemitteilung als PDF (rechtsklick für den Download)

Demonstration am bundesweiten Anti-Fracking Tag

KEINE Stimme für’s Fracking –

2013-08-31_Demoaufruf_1FÜR sauberes Trinkwasser in Hamburg und anderswo!

Samstag 31.8.2013, 13 Uhr

Treffpunkt: Hachmannplatz
Bürgerinitiative FrackingFreies Hamburg
Wir sind die Wähler- Fracking ist ein Fehler!

Am 31.8.2013 rufen bundesweit Anti-Fracking-Gruppen zu Aktionen auf. Unsere Forderungen an die politisch Verantwortlichen:

Ein sofortiges ausnahmsloses Verbot sämtlicher Formen von Fracking bei der Erforschung, Aufsuchung und Gewinnung fossiler Energieträger. Dies ist unabhängig davon, ob die Rissbildung mit

 oder ohne den Einsatz giftiger Chemikalien, hydraulisch oder andersartig erzeugt wird.

2013-08-31_Demoaufruf_2

Ein generelles Import- und Handelsverbot von „gefrackten“ fossilen Energieträgern.

Ein generelles Verbot der Verpressung des Rückflusses oder der untertägigen Ablagerung von Fluiden und Lagerstättenwasser.

Eine Novellierung des Bergrechts. Die höchsten Umweltstandards und Beteiligungsrechte der Öffentlichkeit haben im Fokus der Novellierung zu stehen.

Ein konsequentes Umsetzen der politisch beschlossenen Energiewende, d.h. Abkehr von fossilen Brennstoffen, Ausbau der erneuerbaren Energien und Steigerung der Energieeffizienz.

Wir rufen auf zur Demonstration am 31.8.13

KEINE STIMME FÜR’S FRACKING- FÜR sauberes Trinkwasser in Hamburg und anderswo!

Zum Schutz des Trinkwassers, der Gesundheit, der Umwelt und der Lebensgrundlage der Menschen.

Unterstützt von:
Bündnis 90/Die Grünen Kreisverband Bergedorf & Hamburg Fraktion
Die Linke Bergedorf & Hamburg
Piratenpartei Bergedorf
NABU Hamburg
BUND Hamburg
DGB Bergedorf
Gesellschaft für ökologische Planung e.V.
AKW-nee Bergedorf
attac Bergedorf und attac Hamburg

 

Fachvorträge und Diskussion: VOLLES HAUS BEI DER BI FRACKINGFREIES HAMBURG

Jugendstilsaal Zollenspieker Fährhaus, voll besetzt

Alle Stühle besetzt beim Info-Abend der BI FFH im Zollenspieker Fährhaus.

Unter dem Motto »Hamburg nicht den Gaskonzernen!« stellte sich die BI FrackingFreies Hamburg am 17. Juni 2013 mit einem Informationsabend im Zollenspieker Fährhaus vor. Rund 200 Besucherinnen und Besucher zählte das Publikum, fast durchweg Menschen aus den Vier- und Marschlanden, darunter viele Vertreterinnen und Vertreter aus den zahlreichen lokalen Vereinen. Informiert wurden sie mit drei Vorträgen zu Technik und Risiken des Fracking, zur rechtlichen und politischen Situation insbesondere bei der erteilten»Aufsuchungserlaubnis Vierlande« und mit einem Erfahrungsbericht aus dem niedersächsischen Gasfördergebiet in den Landkreisen Rotenburg/Wümme und Verden.

Der Geologe Dietmar Goetz präsentierte ausführlich, wie Fracking funktioniert und dass dessen Risiken alles andere als unerheblich sind. Eindrucksvolle Fotos der Gas- und Ölförderung aus den USA unterstrichen das Gesagte und machten klar, warum die BI FFH so vehement gegen das drohende Vorhaben der ExxonMobil im »Aufsuchungsgebiet Vierlande« vorgeht. Die Journalistin Carin Schomann referierte das Erlaubnisverfahren und zeigte anhand der Aktenlage mehrere Hinweise auf schlampiges und auch möglicherweise rechtswidriges Vorgehen der Bergbehörden bei der Erteilung der Aufsuchungserlaubnis auf. Der Landwirt Andreas Rathjens aus Groß-Meckelsen schließlich schilderte eindrucksvoll die Folgen der Erdgasförderung in seinem Wohnumfeld, von verseuchten Ackerböden und Gefahren für das Trinkwasser aufgrund von Leckagen an Leitungssystemen und Verpressbohrungen bis hin zu Erdbeben, die durch die Gasförderung ausgelöst wurden und Schäden an Gebäuden verursachten.

Die anschließende Diskussion drehte sich vor allem darum, was getan werden könne, damit es nicht auch noch in Hamburg, im »Aufsuchungsgebiet Vierlande«, das sich von den Vierlanden über die Marschlande, Teile von Wilhelmsburg bis nach Harburg erstreckt, zu derartig gefährlichen Zuständen kommt. Mehrere Menschen aus dem Publikum wollten sich spontan der Bürgerinitative anschließen und zu einer der nächsten Plenarsitzungen kommen. Diese finden jeden zweiten Mittwoch statt, konkret am 3. und am 17. Juli, jeweils in der Gaststätte »Am Pool« in der Bergedorfer Vierlandenstraße, Beginn um 19:30 Uhr.

Verpressstelle Wittorf Z1, ausgekoffertes Erdreich
Die BI FrackingFreies Hamburg gründete sich Ende Februar 2013, als bekannt geworden war, dass der Ölmulti ExxonMobil die Erlaubnis zur Aufsuchung von Kohlenwasserstoffen (Öl und/oder Gas) auf Hamburger Staatsgebiet erhalten hat. Der Informationsabend bot neben Vorträgen auch eine Ausstellung markanter Informationen über Fracking, Erdgasförderung und gemachte Erfahrungen in Deutschland und in Nordamerika, wo die Technik seit 2005 im

rote Hand »NO! Fracking«großen Stil und mit jetzt schon verheerenden Folgen für Umwelt, Mensch und Tier angewandt wird. Die BI hatte außerdem mehrere Info-Points im alten Saal des Zollenspieker Fährhaus eingerichtet, mit Fachliteratur, Buttons und Aufklebern, die allesamt großen Anklang fanden. Auf ausgelegten Listen konnten die Besucher gegen Fracking unterschreiben: 180 Unterschriften wurden auf diese Weise gesammelt; damit hat die BI jetzt schon Unterstützerunterschriften in knapp vierstelliger Höhe.

Geschrieben von

Carin Schomann

Veranstaltung: „Hamburg nicht den Gaskonzernen“

Flyer zum Ausdrucken

Die Bürgerinitiative FrackingFreies Hamburg
lädt zur Informationsveranstaltung
ein:
Am Montag, den 17.06.2013, um 19.30 Uhr
Zollenspieker Fährhaus Zollenspieker-Hauptdeich 141, 21037 Hamburg
„Hamburg nicht den Gaskonzernen!“ • Die Bürgerinitiative FrackingFreies Hamburg stellt sich vor • Vortrag: Erdgasgewinnung mit Frackingverfahren und die Gefahren!
• Bericht zur politischen und rechtlichen Situation des Fracking-Vorhabens bundesweit, sowie speziell im Aufsuchungsgebiet Vierlanden
• Bericht eines Betroffenen aus dem niedersächsischen „Gasland“
• Musikalischer Beitrag: Anti-Fracking-Song
Während und nach dem Programm können Sie mit Ihrer Unterschrift aktiv gegen Fracking eintreten.
Der Eintritt ist frei, Ihre Spende ist willkommen.

Unterschriftenliste

Wir brauchen Unterstützung und Sie können helfen!

Drucken Sie einfach unsere Unterschriftenliste aus und lassen diese von Freunden, Familie, Bekannten, Arbeitskollegen usw. unterschreiben.

Unterschriftenliste

ggf. Rechts Klick -> Speichern unter
oder (alternativ Hochkant)

 

Zum Schutz des Grund- und Trinkwassers und zum Erhalt einer lebenswerten Umwelt fordern wir das ausnahmslose Verbot des Fracking-Verfahrens zur Erdgas- und Erdölförderung in Hamburg und anderswo, keine Erteilung neuer Erlaubnisse zur Erkundung unkonventioneller Kohlenwasserstoff-Lagerstätten und den sofortigen Stopp der unterirdischen Verpressung von Flowback!
Bitte unterstützen Sie diese Forderungen und tragen Sie sich in diese Unterstützerliste ein.

 

Datenschutz-Hinweis: Mit Ihrer Unterschrift erklären Sie Ihr Einverständnis zur Speicherung und Verwendung Ihrer Daten gem. Bundesdatenschutzgesetz. Das bedeutet, wir verwenden Ihre Daten ausschließlich für eigene Zwecke. Dazu gehört auch die Weitergabe an den Hamburger Senat, den Bundestag oder das Europaparlament.

 

Sollte eine Liste voll sein, schicken Sie sie bitte an die Postadresse, welche oben rechts notiert ist.

Wir bedanken uns für Ihre Hilfe.

 

Petition: Fracking-Gegner machen richtig Druck

20130505_Hand_Stop_fracking

„Meine Stimme gegen Fracking! Unterstützen! Jetzt!“

Petition der Bürgerinitiativen gegen Fracking an den Deutschen Bundestag und die Länderparlamente

Gemäß der Korbacher Resolution richten wir Initiativen an Bund, Länder und die Europäische Union folgende Forderungen:

  • Ein sofortiges ausnahmsloses Verbot sämtlicher Formen von Fracking bei der Erforschung, Aufsuchung und Gewinnung fossiler Energieträger. Dies ist unabhängig davon, ob die Rissbildung mit oder ohne den Einsatz giftiger Chemikalien, hydraulisch oder andersartig erzeugt wird.
  • Ein generelles Import- und Handelsverbot von „gefrackten“ fossilen Energieträgern.
  • Ein generelles Verbot der Verpressung des Rückflusses oder der untertägigen Ablagerung von Fluiden und Lagerstättenwässer.
  • Eine Novellierung des Bergrechts. Die höchsten Umweltstandards und Beteiligungsrechte der Öffentlichkeit haben m Fokus der Novellierung zu stehen.
  • Ein konsequentes Umsetzen der politisch beschlossenen Energiewende, d.h. Abkehr von fossilen Brennstoffen, Ausbau der erneuerbaren Energien und Steigerung der Energieeffizienz.

Warum?
Schon zum wiederholten Male scheiterte der Versuch der Bundesregierung, einen Gesetzesentwurf zum Fracking in den Bundestag einzubringen. Aus Angst vor der Abstrafung bei der nächsten Bundestagswahl ist die Berliner Koalition beim diesem Thema handlungsunfähig.

Die Bürgerinitiativen gegen Fracking fordern die Bundesregierung auf, das unwürdige Schauspiel endlich zu beenden und dem Willen der Bürgerinnen und Bürger Rechnung zu tragen – mit einem sofortigen, bundesweiten und ausnahmslosen Verbot von Fracking. Auch SPD und GRÜNE sind aufgefordert, sich endlich der Forderung nach einem derartigen Verbot anzuschließen.

Mit der ‘Korbacher Resolution’ liegt nun ein Forderungskatalog vor, der die zu ergreifenden Maßnahmen stichpunktartig bündelt. Um diesen Forderungen Nachdruck zu verleihen und die Unterstützung in der Bevölkerung zu dokumentieren, ist dieses Dokument auf openPetition eingestellt
worden.

„Meine Stimme gegen Fracking! Unterstützen! Jetzt!“

Download:
Korbacher Resolution auf Deutsch
Korbach Resolution in English
Résolution de Korbach en Français

Frackingfördergesetz: Bedeutung von Lobbyarbeit steigt

Verpressstelle Wittorf Z1

Teil der Realität: Im Wald bei Grapenmühlen werden ohne Ende flüssige Abfälle der Gasproduktion verpresst: 672 Milliarden Liter sind schon unwiederbringlich im Untergrund verschwunden.

So genannte Schiefergasstudie von A.T. Kearney – an der Realität vorbei

Es geht doch nichts über ein selbstgeschraubtes Modell zur Berechnung einer gewünschten Zukunft. Anhand ihres eigenen „A.T. Kearney-Shale-Gas-Modell“ zeichnet jetzt das gleichnamige Düsseldorfer Unternehmensberatungsunternehmen ein recht rosiges Bild für die europäische Schiefergasförderung — pünktlich zur erwarteten Befassung des Bundeskabinetts mit dem höchstgradig umstrittenen Fracking-Fördergesetz noch vor der parlamentarischen Sommerpause. In seiner Pressemeldung vermeldet A.T. Kearney heute mit stolzgeschwellter Brust das Ergebnis der firmeneigenen Rechenkünste — und nebenbei, doch unverhohlen auch die Stoßrichtung seiner euphemistisch „Studie“ genannten Berechnung:

„Sollte sich die Politik in Europa dazu entscheiden, einen einheitlichen regulatorischen Rahmen zu schaffen, in Forschung für „Green Fracking“ zu investieren und finanzielle Anreize für Landeigner und Produzenten zu schaffen, könnte Schiefergas sogar noch deutlicher an Bedeutung in Europa gewinnen. Oswald: „Wenn auf politischer Ebene der Wille da ist, Schiefergas in Europa zu entwickeln, dann zeigen unsere Berechnungen ein Potenzial von knapp 100 Milliarden Kubikmetern Schiefergasförderung im Jahr 2035. Schiefergas hätte dann einen Anteil von rund 58 Prozent an der europäischen Gasförderung ohne Norwegen oder 16 Prozent am Gasverbrauch.“ Doch entgegen dem Zweckoptimismus der Industrieberater zeichnen Praxis und wissenschaftliche Betrachtungen ein anderes Bild.

So erteilte selbst die grundsätzlich pro Fracking eingestellte Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in gleich mehreren Beiträgen zur DGMK[2]-Frühjahrstagung einem deutschen Schiefergasboom eine deutliche Absage. Weder erwarten sie eine nennenswerte Ausweitung der Förderquote noch eine Auswirkung auf das Preisgefüge.[3][4][5] Dem schloss sich auch das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut im Beitrag des Herrn Bräuninger an, und selbst Herr Kalkoffen von der ExxonMobil widersprach den Szenarien nicht substantiell.

Derweil zeigt das vermeintliche Schiefergasparadies Polen, dass die Vorkommen in bisherigen Prognosen deutlich überschätzt wurden. Nachdem sich Exxon schon letzten Sommer verabschiedet hat, haben nun mit Talisman und Marathon Oil zwei weitere nordamerikanische Firmen das Handtuch geschmissen. Lediglich ein Viertel der bisherigen Bohrungen wurde überhaupt fündig und dann zumeist mit unwirtschaftlichen Fördermengen. Forscher vom staatlichen geologischen Institut befürchten bereits eine Korrektur der Vorkommen auf nur noch 1% der bisherigen Prognosen. Auch in Deutschland hat die Firma BNK Petroleum bereits mehrere Aufsuchungserlaubnisse mangels Erfolgsaussichten in Thüringen, Sachsen-Anhalt sowie jüngst in Niedersachsen zurückgegeben.

Selbst Exxon-eigene Unterlagen gehen entgegen der A.T. Kearney-Studie von einem deutlich moderateren Szenario von 10% unkonventionellem Gas für Europa im Jahre 2030 aus.[6]

Es stellt sich angesichts der ernüchternden Ergebnisse umso eindringlicher die Frage, ob für derart fragliche Vorteile es angemessen ist, die Gefährdung von Wasser und Boden in Kauf zu nehmen.

[1] PM A.T. Kearney, 13.05.2013, Bedeutung von Schiefergas steigt – Bis 2035 wird Anteil an der europäischen Gasförderung von bis zu 45 Prozent erwartet. Neue A.T. Kearney-Studie zur Schiefergasproduktion in Europa
[2] Deutsche Wissenschaftliche Gesellschaft für Erdöl, Erdgas und Kohle e.V., Homepage
[3] DMGK, Kosinowski et al. (2013), Abschätzung des Erdgaspotenzials aus dichten Tongesteinen (Schiefergas) in Deutschland
[4] T.G. (01.05.2013), DGMK-Frühjahrstagung 2013. Zusammenfassung bzgl. Fracking
[5] Andruleit H. et al. (2013), ENERGIESTUDIE 2012 – Reserven, Ressourcen und Verfügbarkeit von Energierohstoffen
[6] Stapelberg B; ExxonMobil (2013), Gas Angebot und Nachfrage

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